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Bulgarisches Marine Museum, Varna

- von Damian Güttner -

Urlaubszeit ist auch Museumszeit. Jeder Tourist und Technikliebhaber, der in Bulgarien am "Goldstrand" Urlaub macht, sollte sich paar Stunden Zeit nehmen und in die Innenstadt von Varna fahren. In der Nähe des örtlichen Schwimmbades und direkt am Schwarzen Meer befindet sich das Bulgarische Marine Museum. Öffentliche Parkplätze sind in der Nähe des Museums leider nicht vorhanden, wer mit dem eigenen Fahrzeug kommt, ist gezwungen in einer der umliegenden Seitenstraßen zu parken. Ratsam ist es, sich dann ein Taxi zu rufen. die Taxis sind sehr günstig und man kann mit dem Fahrer sogar eine feste Uhrzeit vereinbaren, wann und wo man wieder abgeholt werden möchte  !!! Sehr nette Sache !!

Das Museum ist nicht groß, auf der ca. 300 qm großen Außenfläche sind die größten Exponate untergebracht. Neben zwei großen Torpedobooten und einem kleineren Schiff sind hier viele Anker in allen Größen, Wasserbomben, Wasserminen, zwei Schiffsgeschütztürme, Artilleriegeschütze und Luftwaffenscheinwerfer zu besichtigen. Für uns Fliegerfans sind derzeit leider nur 3 statt bisher 4 Luftfahrzeuge zu besichtigen. Neben einer B-163 SOPKA Raketenstellung sind zwei Hubschrauber zu sehen, ein Mi - 4 und eine Kamov Ka 25. Zur meiner großen Enttäuschung war die einzige erhaltene Arado Ar 196 nicht mehr in dieser Sammlung vorhanden. Nach Auskunft einer Museumsmitarbeiterin ist die deutsche Maschine schon vor mehreren Jahren nach Plowdiw, ca: 370 km ins Landesinnere gebracht worden. Plowdiw liegt ca. 145 km südöstlich von Sofia.

Auf  den 3 Etagen im Hauptgebäude werden Zeugnisse, Uniformen, Ausrüstungsteile und Bilder der bulgarischen Schifffahrt gezeigt - und daneben drei übrig gebliebene Stücke von der Arado Ar 196. Sehr Imposant ist gleich nach dem Eingang ins Museumsgebäude das Senkrecht aufgestellte Torpedo - eine Fotoattraktion für die Besucher. Einen Museumsshop gibt es nicht, nur der kleine Kiosk, in dem man die Eintrittkarten kauft, bietet dem Besucher einige Erinnerungsstücke an.

Weitere Infos zum Museum, der Anfahrt und den Öffnungszeiten sind auf der offiziellen website zu finden: www.museummaritime-bg.com/

Ein Mi - 4M  Hubschrauber, Dieser ab 1952 entwickelte mittlere Transporthubschrauber wurde ab 1953 bei der Truppe eingeführt. Insgesamt wurden 3500 in Russland und 545 Stück in Lizenz in China produziert. Dieses Exponat ist in relativ gutem Zustand und mit einer erneuerten Lackierung versehen.

Ein alter ZIS 5 LKW aus russischer Produktion in schlechtem Zustand ,abgestellt zwischen Sträuchern und unter einem großen Baum. Das ist kein guter Abstellplatz für einen zu großen Teilen aus Holz bestehenden LKW. Aus (vermutlich) Schutzgründen wurde die Pritsche abgedeckt.

Hinter dem Museumsgebäude sind drei große Kanonen ausgestellt. Von Links: Eine 1917 in Frankreich gebaute 155 mm D-38 Küstenbatterie, in der Mitte eine deutsche Krupp 150 mm Küstenbatterie aus dem Jahr 1901 und rechts eine 220 mm Kanone D-36 Schneider französischer Bauart aus dem Jahr 1917.

Davor liegen ältere Küstenkanonen die zum Schutz der Häfen eingesetzt wurden.

Die große 220 mm D-36 Schneider von der Seite mit der dazugehörigen Munition. Dieses Geschütz wurde von der deutschen Wehrmacht nach Bulgarien verkauft und 1944 an der Schwarzmeerküste eingesetzt. Hinten ein kleineres Küstenschutzboot.

Kamov Ka 25 Hubschrauber sind in Museen relativ selten zu sehen. In Varna steht ein Ka 25 C mit einem großen Uspech-2A-Radar unter dem Cockpit. Dieser Typ wurde 1983 von Bulgarien beschafft und als Such und Rettungshubschrauber eingesetzt.

Der ZIS 5 LKW von vorne, daneben ein kleiner Suchscheinwerfer. Hier ist der schlechte Zustand des LKW´s gut zusehen. Der Kühler hat ein großes Loch und das Dach der Fahrerkabine löst sich in seine Bestandteile auf. Dieser Typ wurde ab 1933 bis ca. 1958 in verschiedenen Fabriken insgesamt fast eine Million Mal hergestellt.

In westlichen Musen nicht anzutreffen, da nicht eingesetzt, eine B-163 Sopka mit Rakete S-2. Entwickelt wurde das Waffensystem in den 50er Jahren in der USRR und ab 1962 - 1979 vom Bulgarischen Militär zur Küstenschutz vor Kreuzern, Minenlegern und Truppenschiffen eingesetzt. Die Reichweite betrug zwischen 15 -105 km mit 300 m/s oder 1050 km/h. Dieses Waffensystem wurde auch in der DDR eingesetzt.

Außerhalb des Museums steht auf einem Betonsockel ein russisches Torpedoboot 123 K, bewaffnet mit 2 x 450mm Torpedos und 12,7 mm oder 14,5 mm MG .

Im Inneren des Museums sind mehrere Räume, die nach Zeitabschnitten aufgeteilt und sortiert sind, mit vielen Exponaten und Vitrinen. Der Besucher kann sich informieren über die bulgarische Marine von Anfangszeiten an.

In einer Vitrine ist alles ausgestellt, was von der deutschen Arado Ar 196 im Marine Museum Varna übrig geblieben ist. Das ist die Fotokamera des Beobachters, ein Fallschirm und einige Kleinteile.

Die Kamera, eine Handkammera HK 19 13x18 cm, wurde ab ca. 1934 gebaut und bei der Luftwaffe den ganzen Krieg über eingesetzt. Sie ist in einem sehr guten Zustand.

Am Eingang ins Museumsgebäude steht ein Torpedo, senkrecht nach oben aufgestellt. Es ist imposant, welche Ausmaße die Waffe hat. Und eingefettet ist es immer noch!

Das kleine Torpedoboot "Drazki" wurde 1906 in Frankreich mit 5 weiteren Booten gebaut, nach Bulgarien transportiert, dort zusammengebaut und war ab 1908 im Einsatz. Seit 1957 ist es ein Museumsschiff. Es hatte eine Besatzung von25-30 Mann .

 

 

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