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Solent Sky Museum in Southampton

- von Stefan Schmoll -

Nur eine Straße hinter dem berühmten Pier für die Ozeanliner der Cunard-Line im Hafen von Southampton liegt das Solent Sky Museum, welches die umfangreiche Geschichte der insgesamt 26 Flugzeugfirmen von Hampshire erzählt. Neben rund zwanzig Flugzeugen wird auch eine umfangreiche Motorensammlung präsentiert. Wenn Sie in Südengland Urlaub machen, sollten Sie unbedingt einen Abstecher nach Southampton einplanen. Sie sollten allerdings einen Stadtplan oder Navigationsgerät dabei haben, denn das Museum ist leider nicht allzu gut ausgeschildert und man fährt leicht daran vorbei.

Weitere Informationen finden sie unter www.spitfireonline.co.uk

Das Museum liegt etwas versteckt in der Albert Road und ist nicht gut ausgeschildert. Ein geplanter Neubau direkt am Hafen scheiterte leider, da die Stadtverwaltung das eigentlich vorgesehene Gelände an einen anderen Investor verkauft hat.
Der berühmteste der Gegend Konstrukteur war R.J. Mitchell, der im Museum standesgemäß mit einer lebensgroßen Bronzeplastik gewürdigt wird. Zur Legende wurde er als Konstrukteur der Supermarine Spitfire, einem der berühmtesten Flugzeuge der Luftfahrtgeschichte.
Ausgestellt ist neben einem verkleinerten Modell des Spitfireprototypen auch eine der letzten von mehr als 20.000 gebauten Exemplare: Die Spitfire Mk.24 PK683 lief erst 1946 vom Band und wurde bis in die fünfziger Jahre in Singapur und Malaysia eingesetzt.

Die zwanziger Jahre waren die große Zeit der Schneider Luftrennen. Mit der Supermarine S6a gelang dem britischen Team im September 1929 vor der Küste westlich von Southampton mit 528,89 km/h der Sieg.

Nur eine Woche später wurden sogar 575,7 km/h erreicht, was den absoluten Geschwindigkeitsweltrekord bedeutete.
Der Napier Sabre 24 Zylinder Motor gehört zu den komplexesten - und leistungsstärksten - Kolbentriebwerken aller Zeiten. Er hatte bis zu 3500 PS und trieb die schnellen Hawker Tempest & Typhoon Jagdflugzeuge an.
Die S6a war mit einem 1900 PS starken RollsRoyce V-12 Motor ausgerüstet. In den Vorgängermodellen S4 und S5 war noch der hier gezeigte Napier Lion Rennmotor - mit drei Reihen - 4 Zylinder - eingebaut.
Zentrales Ausstellungsstück ist das riesige Short Sandringham Flugboot. 1981 wurde die VH-BRC von Australien zurück nach England geflogen. Erst nachdem sie in der Albert Road angekommen ist, konnten die Bauarbeiter die jetzige Ausstellungshalle des Museums fertig stellen.
Ein schönes Detail sind die ausfahrbaren Stege an dem Flugboot, auf denen die Mechaniker die Motorenwartung einfach durchführen konnten. Die Short Sandringham Passagierflugboote wurden noch während des II. Weltkrieges aus der militärischen Sunderland umgebaut.
Während die berühmten Boeing Clipper Flugboote vor dem Krieg puren Luxus geboten haben, herrschte in den fünfziger Jahren doch eher funktionelle Biederkeit. Aber spannend ist es schon, einmal zu schauen, wie man damals zwischen Sidney und Auckland reiste.
Neben dem riesigen Flugboot wirkt der Saunders-Roe Skeeter Hubschrauber ziemlich mickrig. Einige Dutzend Exemplare des Zweisitzers wurden ab Mitte der fünfziger Jahre bei den britischen Streitkräften als Verbindungshelikopter eingesetzt. Auch die Bundeswehr erhielt einige Exemplare zur Erprobung ? hatte sich dann jedoch gegen das Muster ausgesprochen.

Die Saunders-Roe SRA1 ist ein jetgetriebenes Flugboot aus dem Jahr 1947. Bis 1951 wurde der Typ erprobt, aber die britischen Streitkräfte haben sich schließlich gegen das Konzept entschieden.

Mittlerweile gab es in Großbritannien landgestützte Jagdflugzeuge wie die Hawker Hunter, mit denen die SRA1 leistungsmäßig einfach nicht mehr mithalten konnte.
Hinzu kamen massive Probleme mit den eingebauten Triebwerken. Von Metropolitan-Vickers, die dem Projekt das endgültige Aus beschert haben. Hier http://www.youtube.com/watch?v=6pl1aMVnZyY haben wir einen schönen Film über das faszinierende Flugboot entdeckt.

Die nachgebaute Avro 504 repräsentiert die C4451, mit der der spätere König George VI das Fliegen erlernt hat.

Die Avro 504 wurde zwischen 1913 und 1932 produziert - eine unglaublich lange Zeit, wenn man die Entwicklung der Luftfahrttechnik während dieser Jahre bedenkt.

Natürlich darf die de Havilland DH-82 Tiger Moth in keiner guten Luftfahrtsammlung Englands fehlen. Zehntausende Piloten erlernten auf dem gutmütigen Doppeldecker das Fliegen.

Fast 9.000 Exemplare wurden gebaut und in aller Welt zur Anfängerschulung eingesetzt.
Der Bauplan der Henri-Mignet HM-14 wurde ab 1933 in alle Welt verkauft und so haben damals auch Luftfahrtfreunde in Hampshire den eigentümlichen kleinen Flieger nachgebaut.
Die Britten Norman BN-1F G-ALZE ist 1951 das erste Flugzeug der beiden Konstrukteure John Britten und Desmond Norman gewesen. Seit Mitte der sechziger Jahre baut die Firma auf der Southampton vor gelagerten Isle of Wight die bekannten "Islander" Zubringerflugzeuge.
Die de Havilland DH-100 Vampire wurde noch im II. Weltkrieg konstruiert, kam jedoch erst nach Ende der Kampfhandlungen bei der RAF in den Einsatz. Eingesetzt wurde der frühe Düsenjäger in zahlreichen Ländern auf allen Erdteilen. Das Museum präsentiert einen Vampire T.11 Trainer, der früher als U-1215 in der Schweizer Flugwaffe eingesetzt worden ist.

Ähnlich wie die kleineren Vampire Jagdflugzeuge wurden auch die de Havilland DH-110 Sea-Vixen im benachbarten Christchurch produziert.

Nicht weit von Southampton (am Bournemouth Hurn Airport) ist sogar noch ein flugfähiges Exemplar stationiert. Die XP924 machte jedoch im April 2012 eine Bauchlandung und wird so schnell nicht wieder fliegen können.

In den dreißiger und vierziger Jahren wurden Slingsby T.31 und T.38 Segelflugzeuge bei den britischen Air Training Corps eingesetzt, um junge Leute an die Fliegerei zu bringen ? und um für den dringend benötigten Pilotennachwuchs im Krieg zu sorgen. Beide Muster (hier die doppelsitzige T.38) sind in der Sammlung mit jeweils einem Exemplar vertreten.
Flugausbildung anno dazumal. In den dreißiger und vierziger Jahren war der Link-Trainer das Nonplusultra als früher Simulator. Mehr als 10.000 Exemplare wurden weltweit verkauft.
Bekannt wurde die kleine Folland Gnat als doppelsitziger Jettrainer für die Piloten der Royal Air Force sowie als Flugzeug der berühmten Red-Arrows Kunstflugstaffel. Die RAF testete jedoch auch sechs Einsitzer als leichtes Kampfflugzeug. Diese kamen jedoch nicht in den Truppeneinsatz. Allerdings wurde der Einsitzer später in Finnland und Indien in Lizenz gebaut.

Das Wight Quadruplane wurde 1917 von Samuel White konstruiert. Der Typ blieb jedoch erfolglos.

Der Nachbau im Museum ist leider von nicht allzu guter Qualität. Da der Typ aber einzigartig ist, wollten wir Ihnen das Foto nicht vorenthalten.
 

 

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