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In der mittleren Halle des U.S. Air Force
Museums befindet sich die "Modern Flight Gallery". Der rechte Teil der Halle ist
für Flugzeugtypen reserviert, die während des Koreakriegs von 1950 bis 1953 zum Einsatz
gekommen sind. Dieses Foto hier zeigt eine North American F-86 Sabre, das wichtigste und
wohl auch berühmteste Jagdflugzeug der amerikanischen Luftstreitkräfte im Koreakrieg. |
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Mit den Entwicklungsarbeiten an dem hier zu
sehenden Flugzeugtyp North American B-45 Tornado wurde bereits gegen Ende des Zweiten
Weltkriegs begonnen, aber der Prototyp dieses vierstrahligen Bombers flog erst im Jahre
1947. Die North American B-45 war der erste mit vier Düsentriebwerken ausgestattete
Bomber der U.S. Air Force. |
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Wie in Teil 3 dieses Berichtes schon erwähnt, waren die US-Luftstreitkräfte bis kurz nach dem Zweiten Weltkrieg noch ein Teil der amerikanischen Landstreitkräfte und wurden erst im Jahre 1947 eine komplett selbständige Teilstreitkraft. Während des Koreakriegs 1950-1953 hatten die Maschinen der amerikanischen Luftstreitkräfte daher bereits Aufschriften mit der neuen und auch heute noch gültigen offiziellen Bezeichnung "United States Air Force", beziehungsweise abgekürzt "U.S. Air Force", wie es auf der Seitenflosse der F-86 hier gut zu sehen ist. |
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Es wurden insgesamt 142 Flugzeuge vom Typ
North American B-45 Tornado gebaut. Darunter befanden sich auch 33 Maschinen einer
Fotoaufklärerversion des B-45 Bombers mit der genauen Bezeichnung RB-45 C. Bei der hier
im U.S. Air Force Museum ausgestellten Maschine handelt es sich um einen Bomber der
Version B-45 C. Die RB-45 C Aufklärer hatten zur Unterbringung von Kameras im Bug eine
modifizierte und daher anders aussehende Nase als die Bombervarianten. Aufklärer vom Typ
North American RB-45 C wurden auch im Koreakrieg eingesetzt. |
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Im Koreakrieg wurde der weltweit allererste
Luftsieg eines Düsenjägers über eine andere Düsenmaschine erzielt, als am 8. November
1950 ein amerikanischer Jet vom hier zu sehenden Typ Lockheed F-80 Shooting Star bei einem
Einsatz einen gegnerischen Jet vom Typ Mikojan Gurewitsch MiG-15 abgeschossen hat ( im
Zweiten Weltkrieg sind zwar auch schon Flugzeuge mit Strahlantrieb zum Einsatz gekommen,
aber bei den Luftkämpfen des Zweiten Weltkriegs kämpften Düsenjäger wie die deutschen
Messerschmitt Me 262 noch ausschließlich gegen Propellerflugzeuge ). |
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Ein besonders interessantes Ausstellungsstück
in der Modern Flight Gallery des U.S. Air Force Museums ist dieses schwere
Transportflugzeug vom Typ Douglas C-124 Globemaster II. Während des Koreakriegs
transportierten C-124 Maschinen von amerikanischen Stützpunkten in Japan aus
Soldaten und eine Vielzahl von Nachschubgütern nach Korea. Auf dem Rückweg wurden auf
diesem Wege Verwundete ausgeflogen. Die Douglas C-124 Globemaster II wurden für diese
Aufgabe auch beim "Pacific Airlift" eingesetzt, bei dem von den USA aus wichtige
Nachschubgüter für den Weitertransport nach Korea zunächst nach Japan geflogen
wurden. Auch hier wurden bei den Rückflügen Verwundete zur weiteren medizinischen
Behandlung in die USA mitgenommen. |
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Düsenjäger vom russischen Typ Mikojan
Gurewitsch MiG-15 waren die gefährlichsten Gegner der U.S. Air Force im Koreakrieg.
Heftige Luftkämpfe zwischen MiG-15 und amerikanischen Maschinen, besonders der F-86
Sabre, fanden vor allem in einem Gebiet entlang des Yalu-Flusses an der Grenze zwischen
Nordkorea und China statt. Dieses Gebiet bekam daher bei den amerikanischen Piloten den
Spitznamen "MiG Alley". Viele der MiG-15 mit nordkoreanischen Abzeichen wurden
übrigens tatsächlich von chinesischen und zum Teil sogar auch von russischen Piloten
geflogen. |
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Die Besucher des U.S. Air Force Museums
können sich den etwas über 23 Meter langen Frachtraum der C-124 auch von innen ansehen.
Die Douglas C-124 Globemaster II eignete sich besonders gut für den Transport von großen
und schweren Lasten. Um sperrige Frachten beim Ein- und Ausladen besser im Frachtraum
bewegen zu können, ist die C-124 mit einem internen Laufkransystem ausgerüstet, welches
über Schienen an den oberen Rändern des Frachtraums bewegt wird. Als Beispielfracht für
die Möglichkeiten des internen Kransystems wurde hier eine Transportpalette mit einem
darauf festgezurrten Jeep an den Kranseilen befestigt, wobei der Jeep - und auch etliche
andere Fahrzeugtypen - aber auch aus eigener Kraft in den Frachtraum der C-124 fahren
konnten. An beiden Seiten der Wände sind hochgeklappt die Böden der "Auxiliary Deck
Section" zu sehen. Durch das Herunterklappen dieses Hilfsdecks wurde die C-124 zu
einem doppelstöckigen Flugzeug und konnte in dieser Form 200 voll ausgerüstete Soldaten
oder 127 Verwundete auf Tragbahren transportieren. |
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Bei der MiG-15 im Koreakrieg-Themenbereich der
"Modern Flight Gallery" des U.S. Air Force Museums handelt es sich um eine
verbesserte Version des MiG-15 Grundmodells mit der genauen Bezeichnung Mikojan Gurewitsch
MiG-15bis. Der NATO-Codename der MiG-15 lautet "Fagot". Wegen der hervorragenden
Leistungsfähigkeit der MiG-15 war die U.S. Air Force während des Koreakriegs sehr daran
interessiert, in den Besitz einer intakten Maschine dieses Typs zu kommen. Deswegen wurde
im April 1953 eine Belohnung von 100.000 Dollar für den gegnerischen Piloten ausgesetzt,
der mit einer MiG-15 zu den amerikanischen Truppen, beziehungsweise zu den im Koreakrieg
eingesetzten Streitkräften der Vereinten Nationen überläuft. |
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Die in sehr großer Zahl gebauten Maschinen
vom Typ North American T-6 Texan wurden während des Zweiten Weltkriegs und auch noch
lange danach durch ihren Einsatz als Schulflugzeuge für die Pilotenausbildung
weltberühmt. Während des Koreakriegs flogen T-6 Texan der U.S. Air Force aber auch sogar
viele gefährliche Forward Air Control ( = FAC ) Einsätze, deren Aufgabe es war,
feindliche Ziele aufzuspüren und zu markieren, sowie eigene Kampfflugzeuge oder auch
Bodentruppen zur Bekämpfung der feindlichen Ziele an den Einsatzort zu leiten. Die T-6
Besatzungen verwendeten bei solchen FAC-Flügen das Callsign "Mosquito". |
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Bis zum Ende der Kampfhandlungen im Koreakrieg
am 27. Juli 1953 war noch kein gegnerischer Pilot auf das im Begleittext zum oberen Foto
erwähnte Angebot einer Belohnung von 100.000 Dollar für das Überlaufen mit einer
intakten MiG-15 eingegangen. Aber am 21. September 1953, also knapp zwei Monate nach dem
Waffenstillstand im Koreakrieg, flüchtete der nordkoreanische Leutnant Kum Sok No mit
einer MiG-15bis nach Südkorea und landete dort auf der Kimpo Air Base in der Nähe der
Stadt Seoul. Er bekam die 100.000 Dollar Belohnung ausgezahlt, obwohl er sagte, von der
angebotenen Belohnung nichts gewusst zu haben und aus politischen Gründen geflohen zu
sein. Bei der im U.S. Air Force Museum ausgestellten MiG-15bis handelt es sich um die
Originalmaschine von Leutnant Kum Sok No. Nachdem die Maschine gründlich untersucht und
ausgewertet wurde und umfangreiche Testflüge durchgeführt worden sind, kam die MiG-15bis
dann schließlich im Jahre 1957 ins Museum. |
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Der Flugzeugtyp North American Navion ist
Mitte der vierziger Jahre eigentlich als leichtes Reiseflugzeug für den zivilen Markt
entwickelt worden, aber Maschinen dieses Typs wurden unter der Bezeichnung L-17 auch bei
der U.S. Air Force in Dienst gestellt und hauptsächlich als Verbindungsflugzeuge
verwendet. Für kurze Zeit wurden L-17 Navions auch für FAC-Aufgaben im Koreakrieg
eingesetzt, bis sie hierfür durch andere Maschinen wie die bereits erwähnten North
American T-6 Texan ersetzt wurden. |
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Die Lockheed F-94 Starfire ist eine
Weiterentwicklung der Lockheed F-80 Shooting Star und wurde speziell für den Einsatz als
Allwetter-Abfangjäger und Nachtjäger konzipiert. Zum Auffinden feindlicher Flugzeuge
nachts oder bei schlechtem Wetter verfügte die F-94 über ein Radar in der verlängerten
Nase. Daher ist die Maschine im Gegensatz zur F-80 auch zweisitzig, da zusätzlich zu dem
Piloten auch noch ein Radarbeobachter an Bord benötigt wurde. Bei der hier zu sehenden
Maschine handelt es sich um eine mit vier Maschinengewehren bewaffnete Starfire der
Version F-94 A. Maschinen dieses Typs wurden von der U.S. Air Force auch im Koreakrieg
eingesetzt. |
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Im Koreakrieg wurden zum ersten Mal in der
Kriegsgeschichte in großem Umfang Hubschrauber für den schnellen Abtransport von
Verwundeten in Lazarette eingesetzt. Auch bewährten sich Hubschrauber hervorragend bei
der Rettung von über feindlichem Gebiet abgeschossenen Flugzeugbesatzungen. Durch den
umfangreichen Einsatz von Hubschraubern konnte in Korea sehr vielen schwer verwundeten
Soldaten das Leben gerettet werden, die in früheren Konflikten mit Sicherheit gestorben
wären. Der hier zu sehende Hubschrauber vom Typ Sikorsky S-51 ( U.S. Air Force
Bezeichnung "H-5" ) konnte zwei liegende Verwundete in speziellen
Transportbehältern befördern, welche links und rechts am Rumpf befestigt wurden. |
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Maschinen vom Typ Republic F-84 Thunderjet
wurden während des Koreakriegs von der U.S. Air Force in großer Zahl als Jagdbomber
verwendet. Die F-84 Thunderjets haben in Korea insgesamt 86.408 Einsätze geflogen und
dabei über 50.000 Tonnen Bomben abgeworfen ! |
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Zu den bewährten Arbeitspferden der
amerikanischen Streitkräfte im Koreakrieg gehörten vor allem auch Hubschrauber vom hier
zu sehenden Typ Sikorsky S-55. Hubschrauber dieses Typs wurden in Korea nicht nur von der
U.S. Air Force, sondern auch von der U.S. Army und dem United States Marine Corps sehr
erfolgreich für den Transport von Truppen und Material, sowie für die
Verwundetenevakuierung eingesetzt. Sikorsky S-55 ist übrigens die Zivilbezeichnung dieses
Hubschraubertyps. Je nach Teilstreitkraft und Version wurden zum Teil sehr verschiedene
Namen für den S-55 verwendet. Der hier zu sehende S-55 hat zum Beispiel die genaue
Bezeichnung "Sikorsky UH-19 B Chickasaw". |
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Während des Koreakriegs kamen auch noch
viele Flugzeugtypen aus dem Zweiten Weltkrieg zum Einsatz. Besonders gut bewährten sich
hierbei die zweimotorigen Bomber vom Typ Douglas A-26 Invader, die von der U.S. Air Force
in großer Zahl sehr erfolgreich für Angriffsaufgaben bei Tag, sowie besonders auch bei
Nachteinsätzen verwendet wurden. |
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Da leider nicht alle Flugzeuge der
beeindruckenden Sammlung des U.S. Air Force Museums in den Ausstellungshallen Platz haben,
gibt es vor der Air Power-Halle des Museums noch ein Freigelände ( "Air Park"
), auf dem noch einige große Flugzeuge abgestellt sind. Hierzu gehört auch dieses
Transportflugzeug vom Typ Fairchild C-119 Flying Boxcar. Maschinen dieses Typs wurden
während des Koreakriegs in großer Zahl für den Nachschubtransport und das Absetzen von
Fallschirmtruppen eingesetzt. |
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Bei der North American F-82 Twin Mustang
dürfte es sich wohl um den ungewöhnlichsten Flugzeugtyp handeln, der im Koreakrieg
eingesetzt worden ist. Am 27. Juni 1950 - nur wenige Tage nach dem Beginn der
Kampfhandlungen in Korea - gelang der Besatzung einer Twin Mustang mit dem Abschuss eines
Yakovlev-Kampfflugzeugs der nordkoreanischen Luftstreitkräfte der erste amerikanische
Luftsieg im Koreakrieg. Ausführliche Informationen zur North American Twin Mustang finden
Sie auch in unserer Rubrik >>>History ( der neunzehnte Beitrag von oben ). |
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Im "Air Park"-Freigelände des U.S.
Air Force Museums steht auch diese Maschine vom Typ Fairchild C-82 Packet. Bei diesem
Flugzeugtyp handelt es sich um das Vorläufermodell der C-119 Flying Boxcar. Einige
Fairchild C-82 Packet Transportflugzeuge wurden während der Berliner Luftbrücke von 1948
bis 1949 eingesetzt. |
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