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deHavilland Heritage Centre, St. Albans

- von Stefan Schmoll -

Auch innerhalb des Londoner Autobahnrings kann es sehr ländlich sein, wie die Anfahrt zum deHavilland Heritage Centre im Norden der britischen Hauptstadt zeigt. 1939 wurde auf dem Grund des historischen Gutshofes "Salisbury Hall" unter größter Geheimhaltung die weltberühmte deHavilland DH-98 Mosquito entwickelt. Gleich drei Exemplare des "Wooden Wonders" werden hier präsentiert.

Und auch sonst zeigt das Museum zahlreiche Typen aus der britischen Flugzeugschmiede. Einen guten Einblick und aktuelle Informationen bietet die Internetpräsenz http://www.dehavillandmuseum.co.uk/

Sie sind selbstverständlich die Highlights der Sammlung: De Havilland DH-98 B.35 TA634, DH-98 FB.VI TA122 und da zwischen der Prototyp W4050.

Müßig zu erwähnen, dass man Nirgends sonst auf der Welt gleich drei Mosquitos in einer Halle bestaunen darf. Der Prototyp wird vor den Augen der Besucher restauriert.
Am 25.November 1940 hob Geoffrey de Havilland Junior mit dem Prototypen auf der provisorischen Startbahn von Salisbury Hall ab. Der Rest ist Luftfahrtgeschichte: Von der Mosquito wurden bis 1950 fast 8.000 Exemplare gebaut, die in 20 Ländern eingesetzt worden sind.

Der zweite Hangar ist den frühen Baumusters der de Havilland Aircraft Company gewidmet. Der Hauptsitz des Unternehmens war im benachbarten Hatfield angesiedelt.

In erster Linie gibt es "Motten" in den unterschiedlichsten Ausführungen zu bestaunen.
Auch der Prototyp des Lastenseglers Airspeed Horsa wurde hier in Salisbury Hall entwickelt. Zwischen 1941 und 1945 wurden schließlich etwa 3800 Exemplare des Lastenseglers gefertigt. Gezeigt wird ein aus verschiedenen Exemplaren zusammengesetzter Vorderrumpf.

Die bekannteste aller Motten ist selbstverständlich die D.H. 82 Tiger Moth. Mehr als 7.000 Exemplare wurden gebaut und auf der ganzen Welt fliegen noch heute mehrere hundert Exemplare.

Die ausgestellte G-ANRX wurde zu einem landwirtschaftlichen Sprühflugzeug umgebaut.

Schaut aus wie eine Tiger Moth ? ist aber eine der wenigen erhaltenen D.H. 82 Queen Bee.

Die britischen "Queen Bees" dürften wohl zu den weltweit ersten ferngesteuerten Zieldarsteller der Luftfahrtgeschichte zählen

Im Gegensatz zum Stahlrohrrumpf der normalen Tiger-Moth bestand der Rumpf der Drohnen ? wie auch bei den ersten Motten ? aus Holz.
Der Tragschrauber Cierva C.24 entstand 1931 als Einzelstück. Genutzt wurde die Rumpfstruktur einer de Havilland D.H. 80A Puss Moth.
Mit der de Havilland D.H. 53 Hummingbird (Kolibri) begann 1923 die Ära der berühmten Leichtflugzeuge aus dem britischen Traditionshaus. Nach dem tragischen Absturz der G-EBHX in Old Warden im Sommer 2012 ist der gezeigte Rumpf der J-7326 derzeit die einzige gezeigte Baugruppe des Typs.
Schon während des II.Weltkrieges fand der Erstflug des de Havilland Vampire Düsenjägers statt. Ihre Einsatzkarriere begann 1945 und in den Folgejahren wurden fast 3300 Exemplare in zahlreichen Varianten hergestellt, die weltweit eingesetzt worden sind.

Die de Havilland D.H. 112 Sea Venom FAW.22 XJ772 wir derzeit im Haupthangar vor den Augen der Zuschauer langsam restauriert.

Für regelmäßiges Staunen bei den Besuchern sorgt vor Allem die Tatsache, dass der Rumpf aus Holz gefertigt worden ist.
Zwei weitere Vampire und Venom Varianten sind im Freigelände ausgestellt. Insgesamt besitzt das de Havilland Heritage Centre fünf Exemplare dieses frühen Jets.
Ungleich seltener ist die D.H. 110 Sea Vixen. 145 Exemplare wurden in den sechziger Jahren von der Royal Navy eingesetzt. Davon sind beeindruckende 12 Exemplare in Museen erhalten. Eine weitere Sea Vixen ist in Südengland sogar noch flugtauglich und Star auf zahlreichen Airshows.

Anfang der sechziger Jahre wurde die D.H. 125 als Ersatz für die D.H.104 Dove entwickelt.

Nach zahlreichen Verbesserungen und Entwicklungen wird der Typ noch immer produziert. Mittlerweile ist es der amerikanische Business Jet von Hawker Beechcraft.
Langsam aber sicher wird die D.H. 89 Dragon Rapide G-AKDW wieder in flugfähigen Zustand versetzt. Wo sie schließlich ihre Heimat findet, ist bis jetzt noch nicht entschieden.

Die de Havilland D.H. 104 Dove wurde ab 1945 fast 20 Jahre lang produziert und in zahlreichen Ländern sowohl militärisch als auch zivil eingesetzt.

Das ausgestellte Exemplar D-IFSB wurde in den sechziger Jahren in Deutschland als Vermessungsflugzeug genutzt.

Man nehme eine Dove, verlängere Rumpf und Tragflächen, setze zwei zusätzliche Motoren ein?.und schon hat man die nach dem Baukastenprinzip vergrößerte D.H. 114 Heron.

150 Exemplare wurden bis 1963 gebaut und weltweit als Zubringerflugzeug eingesetzt.

Komplette große Airliner befinden sich leider nicht im Museum, aber dafür gleich mehrere Rumpfsegmente. Die Vorderrümpfe der DH 106 Comet XK695 (links) und der DH 121 (später Hawker-Siddley) Trident G-AVFH können selbstverständlich auch Innen besichtigt werden.
Solch eine schicke Clubatmosphäre erwartet man eigentlich nicht in einem Cocpit. Aber die Briten hatten in den fünfziger Jahren eben Stil und so befinden sich im Cocpit der Comet XK695 rote Ledersessel.
Sie ist eine der wenigen erhaltenen frühen DH 106 Comet 1a. Die F-BGNX besitzt noch die großen Fenster im Passagierraum, welche neben anderen Faktoren für die damalige Serie von Abstürzen dieses ersten "modernen" Passagierflugzeuges verantwortlich gemacht worden sind.

Neben all den Flugzeugen zeigt das Museum auch eine umfangreiche Sammlung von Triebwerken. Denn auch diese gab es aus dem Hause de Havilland: https://en.wikipedia.org/wiki/De_Havilland_Engine_Company

 

 

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